Altersschwerhörigkeit – erkennen und helfen
Über unsere Ohren nehmen wir mit unserer Umwelt Kontakt auf. Umso belastender empfinden es alte Menschen, wenn ihr Gehör nachlässt. Oft verschweigen sie sogar aus Scham ihre Einschränkung. Wie Sie Schwerhörigkeit erkennen und was Sie bei der Pflege schwerhöriger Menschen beachten sollen, beschreibt der nachfolgende Artikel.
Hohe Töne kommen nicht mehr an
Altersschwerhörigkeit liegt eine Desensibilisierung der Sinneszellen im Innenohr und eine nachlassende Funktionsfähigkeit des Hörapparats zugrunde. Akustische Reize werden nur noch teilweise aufgenommen. Zuerst sind es die hohen Tonlagen, die nicht mehr ankommen. Sprechen mehrere Personen gleichzeitig, können die Betroffenen dem Gesagten nicht mehr folgen. Zunehmend klagen sie über Hintergrundgeräusche, die das Verstehen erschweren.
Schwerhörigkeit und ihre Anzeichen
Achten Sie auf Anzeichen, die auf eine Schwerhörigkeit hindeuten:
- der Betroffene gibt auf Fragen nicht sinngemäße Antworten
- der Schwerhörige reagiert oft nur, wenn er von vorne angesprochen wird
- der Kopf nimmt eine „Lauschstellung“ ein
- ein angestrengter Gesichtsausdruck, zwischen den Augen tritt die „Energiefalte“ hervor
Da Schwerhörige sich an Gesprächen oft nur noch teilweise beteiligen können, vieles falsch verstehen oder interpretieren, neigen sie häufig zu gesteigertem Misstrauen und ängstlicher Selbstbeobachtung. Gerade aktive Menschen erleben diese Einschränkung als sehr belastend.
Sicherheit vermitteln, Regeln beachten
Im Umgang mit schwerhörigen Patienten gilt es daher einige Regeln zu beachten, die Ihnen die Kommunikation in der Pflege erleichtern und den Betroffenen Sicherheit vermitteln.
- Deutlich und natürlich sprechen: Gut gemeint, aber falsch und für Hörgeräteträger sogar unangenehm, ist besonders lautes Sprechen. Richtig ist: Deutlich und vor allem nicht zu schnell sprechen!
- Einfach und klar: Formulieren Sie klare, einfache Sätze und legen Sie kleine Gesprächspausen ein.
- Nähe suchen: Eine kurze Sprechdistanz ist hilfreich.
- Blickkontakt halten: Ihr Gesicht sollte für Ihren Gesprächspartner immer gut sichtbar sein.
- Aufmerksamkeit wecken: Indem Sie die Aufmerksamkeit Ihres Partners wecken, geben Sie ihm Gelegenheit sich auf Sie zu konzentrieren.
- Umgebung checken: Vermeiden Sie Gespräche, wenn intensive Hintergrundgeräusche zu hören sind (Staubsauger, Küchengeräte, Verkehrslärm).
- Wichtiges schriftlich: Informationen, die für den Betroffenen von besonderer Bedeutung sind, am besten schriftlich mitteilen.
Grundsätzlich gilt: Bei Verdacht auf nachlassende Hörfähigkeit den Facharzt konsultieren. Er entscheidet, ob medizinische Maßnahmen notwendig sind, oder ein Hörgerät angebracht ist.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 06.10.2015 aktualisiert.