Alzheimer-Demenz: Duale Strategie als neuer Therapieansatz
Neue therapeutische Ansätze in der Behandlung von Alzheimer-Demenz haben zum Ziel, den additiven Effekt verschiedener Wirkmechanismen zu nutzen. Das Satellitensymposium auf der Alzheimer´s Association International Conference im Juli 2012 in Vancouver brachte neue Einblicke in künftige Behandlungsoptionen. Wie sieht die duale Strategie bei Alzheimer aus?
Störungen unterschiedlicher Neurotransmittersysteme in verschiedenen Therapie-Ansätzen beheben
Die Alzheimer-Demenz geht mit kognitiven Beeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten unterschiedlichen Ausmaßes einher. Gründe dafür sind einerseits
- Störungen des cholinergen Transmittersystems des basalen Vorderhirns und andererseits
- neurodegenerative Prozesse und symptomatische Defizite durch eine chronische Überstimulation glutamaterger Rezeptoren.
Therapeutisches Ziel ist es daher, beide gestörte Neurotransmittersysteme gleichzeitig zu behandeln. In der Forschung setzt man daher derzeit auf die sich summierenden positiven Effekte einer Kombinationstherapie.
Memantin als Kombinationswirkstoff in der Therapie der Alzheimer-Demenz
Der Wirkstoff Memantin ist in der Lage, eine gestörte glutamaterge Neurotransmission wiederherzustellen. So werden Signale von Lern- und Gedächtnisprozessen wiedererkannt. Aktuellen Forschungsergebnissen zufolge ist die Kombination der Wirkstoffe Memantin und Donepezil in ihrer Wirksamkeit besonders effektiv. Hierbei steht das längerfristige Erhalten kognitiver Fähigkeiten und alltäglicher Fertigkeiten im Vordergrund.
Empfehlung von Anti-Dementiva in der S3-Leitlinie
In verschiedenen Ländern wird derzeit in den jeweiligen aktuellen Leitlinien – wie zum Beispiel in der S3-Leitlinie "Demenzen" der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde) und der DGN (Deutsche Gesellschaft für Neurologie) – die Anwendung von so genannten Antidementiva empfohlen.
Dies geschieht aufgrund der als gesichert geltenden Datenlage. Unter Antidementiva ist eine Wirkstoffgruppe zu verstehen, die positiven Einfluss auf Symptome der Alzheimer-Demenz haben. Hierzu zählen folgende Wirkstoffe:
- Acetylcholinesterase-Hemmer
- Antagonisten von N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)
Weiterhin existieren noch Antidementiva, deren Wirkung derzeit nicht wissenschaftlich belegt ist. Dies sind beispielsweise Nootropika wie Gingko, Antagonisten des Kalziums oder Kälberbluthämolysat.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.03.2014 aktualisiert.