Anwendung von Medikamenten gegen chronische Krankheiten im Ramadan
Während des Fastenmonats der Muslime darf jeweils von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts gegessen und getrunken werden. Für die streng Gläubigen ist es auch untersagt, Medikamente zu nehmen. Dieses Gesetz kann die Betroffenen jedoch in ein Dilemma bringen, zumal viele Medikamente lebensnotwendig sind.
Medikamenteneinnahme im Ramadan
Medikamente müssen meist nach einem bestimmten Schema eingenommen werden. Wichtig sind zum Beispiel Vorschriften wie der Zeitpunkt und die Abstände der Einnahmen, da die Arzneimittel sonst nicht die gewünschten Wirkungen zeigen. Wer streng nach den Regeln des Islam lebt, darf jedoch im Fastenmonat Ramadan tagsüber nichts zu sich nehmen.
Für viele zählen auch Medikamente dazu. Etliche Muslime verwenden daher statt Tabletten, Tropfen und Saft lieber Pflaster, Injektionen und Salben, da diese nicht geschluckt werden müssen und nicht als Nahrungszufuhr gelten.
Verzicht auf notwendige Arzneien gefährdet die Gesundheit
Wer im Ramadan auf seine Medikamente verzichtet, riskiert eine erhebliche Verschlechterung seiner Erkrankung, eine lebensgefährliche Stoffwechselentgleisung oder sogar den Tod. Denken Sie daran, dass es Auslegungssache ist, ob Sie Medikamente während des Ramadan nehmen dürfen oder nicht.
Überlegen Sie, ob es Sinn macht, eine massive Störung Ihrer Gesundheit in Kauf zu nehmen oder sogar zu sterben, weil Sie notwendige Arzneien nicht nehmen. Essen und Trinken bedeutet Nahrungsaufnahme, Medikamente jedoch ernähren Sie nicht, sondern gleichen eine funktionelle oder organische Störung aus.
Ausweichen auf ein anderes Einnahme-Schema
Einige Medikationen lassen sich so weit verändern, dass Sie sie morgens und abends nehmen können, wenn Sie essen dürfen. Müssen Sie mehrere Medikamente anwenden, dürfen Sie sie jedoch nicht immer alle zur gleichen Zeit schlucken, da es sonst zu Neben- und Wechselwirkungen kommen kann, die Ihre Gesundheit negativ beeinflussen.
Möchten Sie bei dem Schema bleiben und nur nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang Arzneimittel anwenden, fragen Sie Ihren Arzt, ob es für Ihre Erkrankung ein Langzeitpräparat gibt, das Sie über den Tag hinweg versorgt.
Bei Veränderungen der Medikation immer den Arzt fragen
Arzneimittel wirken tagsüber häufig anders als nachts. Das muss bei einer Umstellung bedacht werden. Diese dürfen Sie als Laie keinesfalls selbst vornehmen! Fragen Sie Ihren Arzt, welche Ausweichmöglichkeiten Sie haben und welche Medikamentenanwendung Sie keinesfalls ändern dürfen.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 06.01.2015 aktualisiert.