Beinamputation: Hinweise zu Mobilität und Lagerung

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Eine Beinamputation stellt einen gravierenden Eingriff in ein Menschenleben dar. Psychische und physische Folgen müssen verkraftet werden. Der Umgang mit Betroffenen erfordert viel Einfühlungsvermögen. Je schneller die körperliche Mobilität wieder hergestellt wird, desto besser heilen auch seelische Wunden. Lesen Sie hier, worauf Sie unbedingt bei der Lagerung eines Betroffenen achten sollten.

Ein sensibles Thema: Beinamputation

Nach einer Amputation eines Fußes, Unter- oder Oberschenkels ist es das Ziel, die Mobilität des Betroffenen schnellstmöglich wieder herzustellen. Dadurch wird ihm geholfen, wieder am Leben teilzuhaben.

Es dauert oft Jahre, bis psychische Folgen verarbeitet werden können. Je mobiler ein Mensch nach einer Amputation wird, umso besser kann er sich auf die veränderten Lebensumstände umstellen. Um eine geeignete Prothese anzupassen, ist es wichtig, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten. Bilden sich Kontrakturen, wird das Laufenlernen mit Prothese stark erschwert, wenn nicht unmöglich.

Nach einer Amputation verändern sich die Gewichtsverhältnisse und die Statik des menschlichen Körpers. Einem Menschen mit einem Gewicht vor Amputation von 64 kg fehlen nach einer Oberschenkelamputation immerhin etwa 18 kg. Dies führt häufig zu Fehlhaltungen und -bewegungen.

Sie werden beobachten, dass der Stumpf beispielsweise beim Drehen im Bett automatisch nach oben gehalten wird. Es fehlt das Eigengewicht, das das betroffene Bein nach unten auf die Matratze zieht. Dies kann bei einer Oberschenkelamputation dazu führen, dass das Hüftgelenk in gebeugter Stellung Versteifungen entwickelt. Das gleiche gilt für das Kniegelenk, wenn der Stumpf eines Unterschenkels überwiegend in abgeknickter Stellung herabhängt.

Übungen für Menschen mit Beinamputation

Sie können folgende Dinge tun, um die Beweglichkeit der Gelenke optimal zu erhalten und zu fördern.

  • Achten Sie darauf, dass der Stumpf flach auf der Matratze abgelegt wird. Legen Sie kein Kissen unter das Bein. Dies fördert die Versteifung des Hüftgelenkes in Beugestellung.
  • Kissen im Rücken sollten vermieden werden. Dies führt dazu, dass Becken und Hüfte in unnatürlicher Stellung gekippt werden.
  • Sitzt die betroffene Person noch häufig im Rollstuhl, sollte bei einer Unterschenkelamputation ein Brett unter das Gesäß gelegt werden, das soweit über den Rand des Rollstuhls hinaussteht, dass der Unterschenkelstumpf gerade darauf abgelegt werden kann. Überwiegende Haltung in Beugestellung versteift das Kniegelenk.
  • Aus demselben Grunde sollte das Sitzen auf der Bettkante mit herabhängendem Bein oder das Ablegen des amputierten Beines auf den Gehstützen vermieden werden.
  • Legen Sie kein Kissen zwischen die Beine. Schlagen Sie die Beine im Sitzen nicht übereinander. Dies provoziert die Verkürzung der Muskeln, die für das seitliche Spreizen und Zusammenführen der Oberschenkel benötigt werden (Abduktoren und Adduktoren).
  • Wenn möglich, sollten Menschen nach Oberschenkelamputation des Öfteren auf dem Bauch liegen. Dies bewirkt eine Streckung im Hüftgelenk. Nach Unterschenkelamputation ist die Rückenlage mit gestreckten Beinen hilfreich, um das Kniegelenk zu strecken.
  • Wenn Sie bemerken, dass der Stumpf von selbst häufig in eine unerwünschte Haltung übergeht, z.B. unabsichtlich angezogen wird, beschweren Sie diesen zwischendurch mit einem Sandsack. Damit bringen Sie das Gelenk in die erforderliche Position. Achten Sie darauf, dass durch das Gewicht keine Druckstellen entstehen.
  • Menschen nach Beinamputation leiden zunächst unter Gleichgewichtsstörungen und sind stark sturzgefährdet. Kommen zusätzlich erworbene Fehlhaltungen und hinderliche Verhaltensmuster hinzu, steigt das Sturzrisiko. Das Lernen des Laufens mit Prothese wird zusätzlich erschwert.

Weiterführende Hilfe bei Amputationen

Der Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e.V. bietet auf seiner Homepage Hilfe und Unterstützung für das Leben nach einer Amputation. Auf Wunsch werden bereits im Vorfeld einer Amputation Kontakte zu anderen Betroffenen in Ihrer Umgebung hergestellt, die Ihnen mit Tipps und Ratschlägen aus eigener Erfahrung weiterhelfen können. Suchen Sie den Kontakt so früh wie möglich.

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