Bereiten Sie sich auf die Nebenwirkungen der Chemotherapie vor
Ihnen steht eine Chemotherapie bevor? Das wird einige Nebenwirkungen mit sich bringen. Durch die wachstumshemmende Wirkung greifen die Zytostatika in die Produktion „normaler“ Zellen des Körpers ein. Die Gefahren bestehen z. B. in einem vorübergehenden Haarverlust, Übelkeit, Schädigung der Mundschleimhaut, Beeinträchtigung der Herzfunktion usw. Bereiten Sie sich darauf vor.
Adriamycin
Adriamycin kann den Herzmuskel angreifen, insbesondere in hoher Dosierung. Bei der zurzeit üblichen Dosierung ist ein wesentlicher Schaden der Herzmuskulatur nicht zu erwarten. Um aber eine Beeinträchtigung des Herzmuskels rechtzeitig zu erkennen, wird die Herzfunktion mittels Echokardiogramm regelmäßig untersucht. Während und nach der Infusion kann der Urin sich rot färben.
Carboplatin/Cisplatin
Beide Substanzen können das Nierengewebe schädigen. Cisplatin kann vor allem auch das Innenohr angreifen Geringe Innenohrschäden, die im alltäglichen Umgang noch nicht auffallen, werden im Hörtest (Audiogramm) erkannt. Während der Cisplatininfusion darf der Patient keinen großen Belastungen des Gehörs ausgesetzt sein, also z. B. keine laute Musik über Ohrhörer hören. Während und auch einige Tage nach Cisplatin wird zudem oft eine starke Übelkeit beobachtet.
Cyclophosphamid/Ifosfamid
Eine Reizung der Blasenschleimhaut bzw. Entzündung (hämorrhagische Cystitis) kann beobachtet werden. Diese erkennt man durch eine leichte Rotfärbung des Urins. Zur Vorbeugung wird ein Medikament zum Blasenschutz verabreicht (Mesna, Uromitexan). Des Weiteren kann eine Schädigung der Nieren, die sich im Verlust von Elektrolyten äußert, beobachtet werden. Bei Ifosfamid können sehr selten Verwirrtheitszustände beobachtet werden.
Etoposid (VP16)
Allergische Reaktionen während der Infusion können auftreten. In hoher Dosierung kann die Haut angegriffen werden (Rötung, Abschälen der Haut, in schweren Fällen Blasenbildung).
Vincristin/Vindesin
Diese Substanzen können vor allem periphere Nerven angreifen. Erste Symptome sind ein Verschwinden der Muskelreflexe, dann Kribbeln und Muskelschwäche. Meist sind die Symptome nach Absetzen des Medikamentes rückläufig. Verstopfung und Harnverhalt werden ebenfalls beobachtet.
Bekannt ist, dass chemotherapeutische Behandlung ein geringes Risiko einer weiteren Tumorerkrankung oder eine Leukämie mit sich bringen. Über eine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit nach Chemotherapie im Kindesalter ist noch sehr wenig bekannt, diese ist aber nicht auszuschließen.
Da erst seit den sechziger Jahren Erfahrungen mit Chemotherapie im Kindesalter vorliegen, ist über Spätfolgen für Herz, Nieren und Leber außer den oben aufgeführten speziellen Nebenwirkungen wenig bekannt.
Nebenwirkungen Strahlentherapie
Abhängigkeit vom Ort und von der Dosis der Strahlentherapie können Übelkeit, Durchfälle, Blutbildveränderungen, Störung des Wachstums und/oder Hautveränderung beobachtet werden.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 23.04.2015 aktualisiert.