Beschäftigung von Demenzkranken – nutzen Sie die Sinne!
Demenzkranken Menschen ist es oft nicht mehr möglich, sich selbstständig zu beschäftigen. Deshalb ist es für Angehörige wichtig, diese Aufgabe zu übernehmen. Dabei gilt zum einem den Betroffenen in seiner Welt zu verstehen, zum anderen ihn aber auch nicht mit Aufgaben zu überfordern.
Dinge und Tätigkeiten, die viel Denkvermögen verlangen, sind ungeeignet. Sie machen den Menschen vor allem auf seine Defizite aufmerksam. Eine sinnvolle Beschäftigung aber kann Demenzkranken Orientierung geben und von vorhandenen Ängsten ablenken.
Regen Sie die Sinne an
Eine gute Möglichkeit sind Beschäftigungen, die die Sinne anregen. Werden Sinne nicht stimuliert, verkümmern sie und das Leben hat „weniger Sinn“. Menschen, die zu wenig Reize bekommen, setzen sie sich selbst. Durch die Sinne nehmen wir – und auch an Demenz erkrankte Menschen – Kontakt mit unserer Umwelt auf. Selbst ein Mensch in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Demenz ist oft in der Lage
- Gerüche
- Musik, Geräusche
- Berührungen
- Stoffe
- Farben
- Licht
wahrzunehmen. Die Anregung der Sinne kann auch auf einfache Art und Weise in die tägliche Pflege Ihres Angehörigen integriert werden.
Anregung des Geschmacksinns
Sie können beispielsweise Marmelade oder Honig auf ein Wattestäbchen geben und einem bettlägerigen Menschen in den Mund geben. Eine weiche Zahnbürste oder ein Schwämmchen, das mit dem der Mund berührt wird, kann Saug- oder Schluckreflexe auslösen und so die Aufnahme von Nahrung und Getränken einleiten.
Anregung des Geruchsinns
Küchengerüche wecken Erinnerungen: Der Duft von Bratkartoffeln oder von frisch zubereitetem Kaffee ist Ihrem Angehörigen vertraut? Nutzen Sie das und wecken Sie damit seinen Appetit. Aromatherapie: Duftöle, aufgebracht auf ein Kissen oder in einer Duftlampe, stimulieren den Geruchssinn und setzen neue Reize bzw. frischen Erinnerungen an alten Vorlieben auf. Frische Blumen sehen nicht nur schön aus – der Duft den sie verströmen kann Ihre Angehörige z.B. an frohe Sommertage erinnern.
Anregung des Tastsinns
Das Eincremen der Haut oder Massagen mit einem Igelball steigern das Wohlbefinden und lösen Verspannungen. Lassen Sie Ihren Angehörigen Gegenstände wie Sand, Reis, Kieselsteine oder solche, die in seinem früheren Leben für ihn von Bedeutung waren, befühlen.
Anregung des Gehörsinns
Setzen Sie akustische Reize durch entspannende, angenehme Klänge. Dafür eignen sich Windspiele, CDs mit Naturgeräuschen oder Vogelgezwitscher. Auch bekannte Lieder und Melodien, die Ihrem Angehörigen in früher Jugend vertraut waren, eignen sich dafür.
Anregungen des Sehsinns
Optische Reize können durch Wassersäulen oder Lichtspiele an die Wand oder Zimmerdecke (bei bettlägerigen Menschen) gesetzt werden. Fotos der Angehörigen, Bilder aus der Heimat und der Vergangenheit setzen nicht nur optische Reize. Sie regen auch zum Gespräch an. wahrzunehmen. Die Anregung der Sinne kann auch auf einfache Art und Weise in die tägliche Pflege Ihres Angehörigen integriert werden.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.10.2014 aktualisiert.