Betreutes Wohnen: Demenz-WG statt stationärer Einrichtung?
Die Form der richtigen Betreuung eines Demenzkranken hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen wollen Angehörige ihre Demenzkranken in ihrer Nähe haben, zum anderen sind sie mit der Wahl bestimmter Betreuungsformen überfordert. Vielleicht wäre eine Demenz-WG etwas für Ihren Angehörigen?
Wie soll unser Leben im Alter aussehen?
In alltäglichen Gesprächen mit Freunden und Bekannten stoßen wir immer wieder einmal auf das Thema, wie wir uns unser Leben im Alter mit oder ohne Demenz, jedoch mit einer gewissen Pflegebedürftigkeit vorstellen. Da wir Einsamkeit vermeiden wollen, kommt oft eine bestimmte Wohnform zur Sprache: Eine Wohngemeinschaft, in der wir mit unseren Freunden zusammen leben und uns Hilfe holen, wenn wir welche benötigen. Im Folgenden wird beispielhaft beschrieben, wie das Leben in einer professionellen Wohngemeinschaft aussehen könnte.Der Alltag in einer Demenz-WG
Es teilen sich maximal zehn Bewohner eine große Wohnung. Jeder hat sein eigenes Zimmer, eingerichtet mit seinen persönlichen Gegenständen, die Vertrauen, Sicherheit und Wiedererkennung geben.
Der Alltag wird mit allen Bewohnern je nach Kompetenzen, Fähigkeit und persönlicher Situation gemeinsam unter professioneller Aufsicht und Mitarbeit der Bewohner gestaltet. Neben der körperlichen Pflege und den Hilfeleistungen durch einen Betreuungsdienst werden die Tätigkeiten, die allen Menschen ein Leben lang vertraut sind, gemeinsam erledigt. Dazu gehört das Frühstück, Mittag und Abendessen und alles, was in der Küche zu tun ist.
Auch bei der Wäscheversorgung werden alle Bewohner je nach Fähigkeiten mit einbezogen. Jeder darf und soll seinen Hobbys nachgehen, sofern er möchte und es ihm möglich ist, zum Beispiel Musizieren, Malen, Fotografieren und Handarbeiten. Gemeinsame Ausflüge und körperliche Fitness stehen ebenfalls auf dem Programm. Kaffeeklatsch und Spieleabende sind ebenfalls beliebt.
Was ist der Unterschied zu einer stationären Einrichtung?
Der Demenzkranke erlebt sein Leben wie zu Hause. Das bedeutet, er darf sich frei bewegen, er darf alles anfassen und mithelfen. Es wird ihm nichts verwehrt. Es sind keine zeitlichen Begrenzungen gegeben. Wer möchte, darf auch bis 10 Uhr schlafen. Da es sich um eine häusliche Umgebung handelt, sollte lautes Rufen und hektisches Umherrennen vermieden werden. Ziel ist es, dem Bewohner Sicherheit zu geben, Ängste zu verringern und ihn dort abholen, wo er sich gerade psychisch befindet, um auf freiheitsentziehenden Maßnahmen und Beruhigungstabletten verzichten zu können.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 05.02.2015 aktualisiert.