Das Hausnotrufsystem
Die meisten Menschen wünschen sich, in den eigenen vier Wänden alt zu werden. Nahe der Familie und den bekannten Nachbarn, und vor allem in der vertrauten Umgebung. Sie wollen selbstständig sein und ihren Alltag eigenverantwortlich organisieren können. Um das Leben zu Hause zu erleichtern, braucht es manchmal ein wenig Unterstützung – zum Beispiel durch ein Hausnotrufsystem.
Häufig wird das Hausnotrufsystem jedoch erst dann zum Thema, wenn bereits etwas Unangenehmes oder Dramatisches passiert ist. Zum Beispiel nach einem Sturz meist mit schweren Folgen oder einem Schwächeanfall.
In diesen Situationen hat man die Möglichkeit, über einen Funksender (Halskette oder als Uhr um das Handgelenk) einen Notruf abzusetzen.Dieser wird direkt an eine zentrale Stelle geleitet, und die Einsatzzentrale nimmt den ersten sofortigen Kontakt zum Hilfesuchenden auf. Über eine Basisstation in der Wohnung des Betroffenen wird der Kontakt hergestellt.
Sollte der Betroffene nicht mehr in der Lage sein, auf das Anrufen des Notdienstes zu antworten, wird über die Notdienstzentrale die Notfallkette ausgelöst.
Notfallkette
Hat man sich für ein System entschieden,werden über einen Fragebogen die wichtigsten Daten des Betroffenen erfragt:
- Familie und die wichtigsten Pflegepersonen
- Schlüsselhinterlegung
- Erkrankungen und damit verbundene Symptome
- Haus- und Fachärzte
- Wer soll im Notfall informiert werden?
Was gehört zum Hausnotrufsystem in meiner Wohnung?
Es wird für die Installation ein ganz normaler Telefonanschluss benötigt, dort wird das Hausnotrufsystem angeschlossen. In der Wohnung wird dann die sogenannte Basisstation installiert, welche über den Telefonanschluss mit der Notrufzentrale verbunden ist.
Die Basisstation hat einen Lautsprecher, ein hochempfindliches Mikrofon und je nach Modell farbige Tasten, mit denen man auch direkt an der Basis einen Notruf an die Zentrale auslösen kann.
Die meisten Geräte sind so konstruiert, dass möglichst aus allen Räumen der Wohnung ein Sprechkontakt mit der Zentrale hergestellt werden kann. Inzwischen gibt es bereits Hausnotrufsysteme, die selbst während eines Stromausfalles weiter funktionieren. Diese sind entsprechend mit einem Akku ausgestattet. Auch wenn der Betroffene während eines Telefonates einen Notruf absetzen muss, ist dies möglich.
Vorteile des Hausnotrufes
- Mehr Lebensqualität durch Sicherheit in der eigenen Wohnung.
- Größere Unabhängigkeit
- Schutz in unvorhersehbaren Notfallsituationen
- Schutz vor Bedrohungen an der Haustür und vor Wohnungsbrand
- Ständiger Kontakt über die Hausnotrufzentrale, besonders wichtig für alleinlebende pflegebedürftige Personen
- Entlastung und Beruhigung Ihrer besorgten Angehörigen
Kosten
Es gilt für alle Hausnotrufanschlüsse in Deutschland ein monatlicher Grund- oder Mindestpreis, welcher bei der jeweiligen Kranken- und Pflegekasse zu erfragen ist, oder direkt bei einem Anbieter eines Hausnotrufsystems.
Für alle pflegebedürftigen Menschen, welche eine der Pflegestufen I bis III zuerkannt haben, übernimmt die jeweilige Pflegekasse den Grundbetrag pro Monat. Alle anderen Menschen müssen den Hausnotruf selbst bezahlen. Eine weitere Möglichkeit für Bedürftige ohne Pflegestufe, aber mit einer sehr hohen Sturzneigung besteht die Möglichkeit, die Kostenübernahme bei den zuständigen Sozialämtern über die Grundsicherung bzw. Hilfe zur Pflege geltend zu machen.
Vertrag
Zwischen dem Bedürftigen bzw. Bevollmächtigten und dem Hausnotrufanbieter wird ein Vertrag auf unbestimmte Zeit geschlossen (Kündigungsklauseln im Todesfall oder bei Genesung und des Nichtgebrauches genau lesen!), wobei man hier immer die Individualität und den Service aus dem jeweiligen Einsatzgebiet sowie die Kosten für Servicepauschalen vorher genauer prüfen sollte und sich unverbindliche Gespräche mit den jeweiligen Anbietern einholen sollte.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.03.2015 aktualisiert.