Demenz: B-Vitamine können das Erkrankungsrisiko verringern
Demenz kann mit einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährungsweise und ausreichender, regelmäßiger Bewegung sowie geistiger Aktivität vorgebeugt werden. Eine neue Untersuchung zeigte nun, dass insbesondere die Vitamine B6 und B12 in Kombination mit Folsäure den Abbau von Hirnzellen verlangsamen können.
Vitamine des B-Komplexes senken den Homocysteinspiegel
Da B-Vitamine die Konzentration an dem Stoffwechselprodukt Homocystein im Blut verringern, scheinen sie eine positive Wirkung auf die Entwicklung von Demenz zu haben. Bei Homocystein handelt es sich um eine Substanz, die in höheren Konzentrationen die Blutgefäßwände schädigt und die Verkalkung der Arterien fördert.
Somit erhöht Homocystein das Risiko für einen Schlaganfall und gílt daher mittlerweile als Risikofaktor für Herzkreislauf-Erkrankungen. Sobald diese Verkalkung auch wichtige, versorgende Blutgefäße betrifft, können Nervenzellen in höherem Maße absterben, was zur Folge hat, dass das Gedächtnis nachlässt und das geistige Leistungsvermögen abnimmt.
Stoffwechselprodukt Homocystein
Der körpereigene Stoff Homocystein ist im eigentlichen Sinne ein Zwischenprodukt im menschlichen Stoffwechsel. Für die Körperzellen ist er allerdings sehr giftig, was seinen schnellen Abbau erfordert. Dieser erfolgt in erster Linie durch die Vitamine B12, B6 und Folsäure. Daher kann hier geschlussfolgert werden, dass eine vitaminreiche Ernährungsweise das Risiko für Demenz deutlich vermindern kann.
Aktuelle Untersuchung zeigt deutliche Wirkung auf hohe Homocysteinwerte
Eine ausreichende beziehungsweise gute Versorgung mit den oben genannten Vitaminen konnte einer neuen Studie zufolge, starke positive Effekte auf die Entstehung von Demenz zeigen. Britische und schwedische Wissenschaftler führten ihre Untersuchungen an 271 Personen im Alter von über 70 Jahren, die bereits an Gedächtnisstörungen litten, durch. Eine Untersuchungsgruppe wurde mit einer Vitamin-Kombination behandelt, diese enthielt Folsäure, B6 und B12.
Die Kontrollgruppe erhielt lediglich ein Scheinmedikament. Zu Studienbeginn und nach 24 Monaten fand eine Messung des Gehirnvolumens der Patienten statt. Die Teilnehmer der Versuchsgruppe zeigten einen um fast ein Drittel geringeren Abbau des Hirnvolumens als die Teilnehmer der Kontrollgruppe. Die Vitamine konnten also den Abbau an Gehirnmasse deutlich bremsen. Bei Personen mit zu Studienbeginn besonders hohen Homocysteinwerten (über 13 Mikromol/Liter), zeigte sich ein noch viel größerer Effekt. Der Abbau des Hirns war hier um bis zu 53 Prozent verlangsamt.
Homocysteinspeigel senken unter ärztlicher Kontrolle
Mit zunehmendem Alter steigt der Homocysteinspiegel, mithilfe einer Blutuntersuchung kann er ermittelt werden. Überschreitet er die Grenze von 10 Mikromol pro Liter liegen, kann es sinnvoll sein, den Homocysteinspiegel zu senken. Hier ist eine vitaminreiche Ernährungsweise hilfreich, aber auch eine hochdosierte Kombination von B12, B6 und Folsäure ist möglich (apothekenpflichtiges Arzneimittel), erfordert allerdings unbedingt ärztliche Kontrolle.
Vitaminreiche Lebensmittel mit B6, B12 und Folsäure
Wer seinen Homocysteinspiegel auf natürliche Weise ohne Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel senken möchte, kann zunächst einmal folgende Lebensmittel in den täglichen Speiseplan einbauen und diese möglichst frisch, roh und weitgehend unverarbeitet verzehren:
- B6: Fisch, Eier, Vollkornbrot, Nüsse, Bananen, Kartoffeln, Sojabohnen
- B12: Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte
- Folsäure: Grünes Blattgemüse, Brokkoli, Rosenkohl, Hülsenfrüchte
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 09.03.2014 aktualisiert.