Festliche Stimmung: Darauf müssen Sie beim Umgang mit Demenzkranken achten

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Bei Familienfesten kann es leicht zur Eskalation kommen. Besonders, wenn die Demenz im Anfangsstadium ist und Familienmitglieder noch nicht bewusst mit der Krankheit umgehen, kann ein Familienfest leicht ins Gegenteil umschlagen. Abgesehen von der eigentlichen Situation während des Festes steht der betroffene Demenzkranke zusätzlich unter dem Stress, den Emotionen bringen.

eihnachtstischFoto: © Viktor Hanacek | Picjumbo.com

Ohne Demenz schon schwierig genug

Wenn die Lieben zusammenkommen, werden Gefühle von Geborgenheit, Liebe und Wärme genährt. Dies ist der Idealzustand, den wir uns wünschen. Wir schwelgen in Erinnerungen. So viel Schönheit und Wärme zu erleben, ist eine Kunst!

Oftmals verweben sich die schönen Erinnerungen mit Gedenken an Verstorbene, mit Sehnsucht, Ohnmacht oder Melancholie. Der Demenzkranke hat starke Antennen für Emotionen. Seine Wahrnehmung bewusster, kognitiver Zusammenhänge verblasst, seine Gefühle können leicht überhand nehmen. Es ist für ihn schwieriger, Gefühle „aufzuräumen“.

Besonders wenn die Demenz noch am Anfang steht und vieles noch ganz normal erscheint, wundern wir uns, wie verkehrt die Reaktionen eines Demenzkranken sein können. Unkontrollierte Aggression, Tränenausbrüche oder plötzliche Verwirrung sind keine Ausnahmen. Fällt es uns nicht auch immer wieder schwer, unsere Gefühle unter Kontrolle zu haben?

Schönes Gefühl oder Schuss nach hinten?

Es ist das Tauziehen der Emotionen, das uns zu schaffen macht. Nie kann es nur das Gute ohne Trübung geben, doch wir haben gelernt, damit umzugehen und unsere Gewichtungen zu setzen. Dieser kognitive Prozess ist in der Demenz gestört.

Nun werfen Sie Ihren Angehörigen nicht gleich bei jedem Streit vor, dass sie dement sind! Im normalen Leben geht es um Streitkultur und Harmoniebedürfnis. Im Umgang mit Demenzkranken jedoch wird es zunehmend unmöglich auf der kognitiven Ebene eine Lösung zu finden. Sie müssen Verständnis dafür entwickeln, dass der Demenzkranke seine eigenen Emotionen sehr wohl wahrnimmt, sie aber nicht (mehr) zuordnen kann und nicht durch Argumente beeinflussen kann.

Ordnung im Umgang mit Demenz

Alle ungewöhnlichen Situationen bringen den Betroffenen durcheinander; das bevorstehende Fest kündigt sich durch besondere Vorbereitungen an, die seinen Alltag verändern. Dekoration, Gäste, Rituale – nichts ist, wie es immer ist. Der Demenzkranke braucht Ordnung. Er versteht nicht, dass da plötzlich ein Kinderwagen im Eingang steht, weil der Enkel zu Besuch ist. So etwas kann zu unglaublichen Situationen führen!

Die Wohnzimmercouch wird zum Gästebett, doch der Demenzkranke erlaubt das nicht. Das Tafelsilber wird ausgepackt, doch der Demenzkranke will es „für Weihnachten aufheben“. Die Nachspeise wird schon am Abend vorher vorbereitet, der Demenzkranke isst sie in der Nacht auf.

Rollenverteilung unter den Angehörigen

Was Sie brauchen, ist eine riesige Spannbreite zwischen dem gewohnten Halt, dem Sie Ihrem Angehörigen bieten, und der Möglichkeit, sich selbst dem Feste hinzugeben. Ideal ist, wenn sich in der Familie bereits mehrere Bezugspersonen die Betreuung teilen.

Sie schlüpfen abwechselnd in die Rolle des Haltgebenden und des Feiernden. Sie dürfen Gefühlen nachspüren. Gönnen Sie sich den Luxus! Sie stehen unter großer Spannung, die durch Verständnis in Großzügigkeit umgewandelt werden kann. Wenn Sie locker sind, stehen die Chancen gut, dass auch dieses Weihnachtsfest eine schöne Erinnerung wird.

Für den Demenzkranken zählt nicht mehr so sehr die Erinnerung, die er nicht zuordnen kann. Durch die intensive emotionale Situation ist der verwirrte Geist in unerklärlicher Aufruhr, was sich auch noch Tage später bemerkbar machen kann. Für ihn sind vermutlich Vergebung und Akzeptanz die wichtigsten Elemente. Dann lachen Sie gemeinsam.

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Kategorien: Pflege

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