Hilfe, ich falle – reduzieren Sie die Sturzangst

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Befragt man Menschen zum Thema Sturz, können viele eigene Erfahrungen schildern. Diese Schilderungen sind geprägt von dem inneren Erleben des Sturzes und nur wenig von der hochstehenden Teppichkante. Stürzen ist gekoppelt mit Schuldgefühlen und Gefühlen des Scheiterns. Dies löst Angst aus. Was können Sie gegen die Sturzangst tun?

Sturz und Pflegebedürftigkeit

Besonders wenn der Sturz Pflegebedürftigkeit nach sich zieht, steigt die emotionale Belastung. Durch den Sturz verändert sich nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben der Umgebung. So entstehen Äußerungen wie: „Früher war meine Mutter eine intelligente Frau, heute ist sie ein Pflegefall“.

Diese Abwertung zu erfahren, macht Sturzangst verständlich. Der Mensch liegt am Boden, muss sich langsam wieder auf die Füße bringen. Nie wieder eine solche Niederlage. Sich so erbärmlich fühlen. Dieses „Nie wieder“ schafft Angst vor dem nächsten Sturz. Die Bewegungen sind angespannt. Sich locker beim Stolpern abzufangen ist nicht möglich. Vor lauter Sturzvermeidung und Anspannung sind die Muskeln ganz hart.

Allen Sturzrisiken ausweichen, sich nicht bewegen, lässt das Gehirn die alltäglichen Bewegungsabläufe verlernen. Zu oft wird nur nach den körperlichen Folgen des Sturzes gefragt. Doch wie kann man außen Halt finden, wenn man sich innerlich haltlos fühlt, als Pflegefall gilt?

Die innere Haltung unterhält die Sturzangst. Sie erzählt ihr von ihrer Niederlage, nährt sie mit dem erlebten Frust der Hilflosigkeit. Dies macht Angst. Nie wieder so eine Lage. Den Boden unter den Füßen verlieren und außer Gefecht gesetzt zu sein. Ohnmächtig auf andere Menschen angewiesen zu sein und spüren müssen, wie auf einen herabgeschaut wird.

Sturzangst geschickt reduzieren

Wie oben beschrieben, ist das Sturzerleben entscheidend für die Entwicklung späterer Sturzangst. Gelingt es dem Gestürzten aus eigener Kraft nach einem Sturz wieder aufzustehen, ist Sturzangst unwahrscheinlicher. Die Betroffenen berichten dann: „“Ich bin gestürzt, konnte aber alleine aufstehen“. Dies heißt so viel, trotz Sturz bin ich selbstständig.

Daher bieten Sie dem Gestürzten, sofern keine Schmerzen dem entgegenstehen an, aus eigener Kraft aufzustehen. Geben Sie der gestürzten Person Zeit, den Sturz zu realisieren und stellen sie nicht einfach fremdbestimmt auf die Beine. Je gelassener Sie als unterstützende Person auf das Sturzereignis reagieren und je mehr Sie die gestürzte Person in das Aufstehen einbeziehen, desto weniger Sturzangst entsteht.

Bei bestehender Sturzangst lohnt es gezielt für innere Bewegung zu sorgen, bevor der Körper sich bewegt. Erzählen Sie vor dem Aufstehen einen Witz oder eine Anekdote, um emotional zu lockern und gleichzeitig auch positiv auf die Gelenke und Muskeln einzuwirken. Auch das Singen eines Liedes ist hier hilfreich. Ziel im Umgang mit Menschen mit Sturzangst ist es, ihnen wieder Selbstvertrauen zu geben.

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Kategorien: Sturzvermeidung

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