Hilft Ginkgo-Extrakt gegen Demenz?
Synthetische Arzneimittel gegen Demenzerkrankungen sind stark wirksam, haben aber auch Nebenwirkungen und werden nicht von jedem Patienten vertragen. Sind pflanzliche Extrakte ebenso hilfreich, ohne deren Nebenwirkungen zu haben? Was ist zum Beispiel von der Wirkung des Ginkgo-Extrakts zu halten?
Welche Wirkung zeigt Ginkgo bei ersten Hirnleistungsstörungen?
Ältere Menschen, die mit leichter Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen und anderen Hirnleistungsproblemen zu kämpfen haben, aber unter keiner bestätigten Demenz-Erkrankung leiden, möchten ihre Beschwerden loswerden und einer ernsthaften Erkrankung vorbeugen. In solchen Fällen soll Ginkgo-biloba-Extrakt helfen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen bestätigte 2011, dass eine tägliche Behandlung mit 240 mg eines standardisierten Präparats Betroffenen helfen kann, länger selbstständig zu bleiben.
Kann Ginkgo den Ausbruch einer Demenzerkrankung verzögern?
Nach drei Monaten regelmäßiger Anwendung hatten sich bei den Teilnehmern einer Studie sowohl Aufmerksamkeit, Konzentration als auch Gedächtnisleistungen deutlich verbessert. Wichtig für die Wirkung ist, dass eine ausreichend hohe Dosis eingenommen wird. Nur dann lässt sich eine beginnende Demenz mit Ginkgo-Extrakt verzögern. Eine weitere Studie konnte eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Reduzierung neuropsychiatrischer Symptome nicht eindeutig bestätigen.
Bei Demenzerkrankten hat Ginkgo meist keine Wirkung
Verschiedene Universitäten, die Ginkgo-Extrakt allerdings an bereits demenzerkrankten Teilnehmern testeten, sprechen sich gegen einen hilfreichen Effekt von Ginkgo-Extrakt aus. Insofern lassen sich die Ergebnisse nicht vergleichen, weil die Arzneimittelfirmen Personen ausgewählt hatten, die zwar in dem entsprechenden Alter waren, aber nur leichte Gedächtnisstörungen hatten. Bei Menschen, die seit Jahren an einer Demenzform leiden, zeigte Ginkgo meist keine Wirkung.
Ginkgo könnte zu Beginn einer Demenz helfen
Einzelne Studien zeigten bei einigen Teilnehmern mit Alzheimer-Demenz eine Wirkung durch die Einnahme von Ginkgo-Extrakt, aber die Ergebnisse waren insgesamt nicht so überzeugend, dass man eine Empfehlung aussprechen kann. So bleibt es Betroffenen und Ihnen als Angehöriger überlassen, einen Versuch mit Ginkgo-Extrakt zu starten. Wenigstens zu Beginn einer Demenz-Erkrankung könnte der Pflanzenextrakt eine Verbesserung bringen.
Was Sie bei der Gabe von Ginkgo-Extrakt beachten müssen
Wenn Sie ein Ginkgo-Präparat ausprobieren möchten, achten Sie darauf, dass Ihr Angehöriger nicht gleichzeitig Aspirin beziehungsweise ASS oder einen anderen Blutverdünner wie zum Beispiel Marcumar einnimmt. Als Epileptiker sollte man ebenfalls auf Ginkgo verzichten, da dieser Krampfanfälle auslösen kann.
Chronische Hirnleistungsstörungen bessern sich frühestens nach acht Wochen. So lange muss ein Ginkgopräparat mindestens eingenommen werden, damit Sie die Wirkung beurteilen können. Nimmt Ihr Angehöriger die benannten oder andere Medikamente, sollten Sie immer den Arzt befragen, bevor Sie Ginkgo einsetzen.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 05.02.2015 aktualisiert.