Jetzt brauche ich Hilfe! Finden Sie den richtigen Zeitpunkt!
“Ich schaffe das schon!” Viele Pflegende denken, sie müssten den Pflegealltag alleine bewältigen und ständig stark sein. Dabei ist es wichtig, rechtzeitig zu sagen „Jetzt brauche ich Hilfe!“ Erfahren Sie warum es stark ist, Hilfe anzunehmen.
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Es ist eine Stärke, um Hilfe zu bitten
Doch ist dieses ein anspruchsvoller Prozess. Denn nicht selten stellt sich das Gefühl ein, versagt zu haben. Wir wollen doch keinem zur Last fallen. Der hohe Wert der Selbstständigkeit scheint in Gefahr. Selbstständig wird verstanden, als: „Ich bin unabhängig und kann alles selber machen“. Doch kann Selbstständigkeit auch so verstanden werden, dass ich meine Möglichkeiten und Grenzen selbst erkenne und Wege finde, mit Unterstützung in der Weise zu leben, wie ich leben möchte.
Ich sichere durch Hinzunahme von passgenauer Hilfe die Lebensform, die mir wichtig ist. Um Hilfe annehmen zu können, ist es sehr unterstützend, dass von den Helfenden anerkannt wird, dass hier ein Lebenseinschnitt stattfindet. Es sollte seitens der helfenden Personen nicht diese Einstellung erwartet werden: „Die müssen sich doch freuen, dass endlich jemand unter die Arme greift.“
Befürchtungen erkennen und schrittweise entkräften
Zu Beginn, wenn fremde Hilfe in Anspruch genommen wird, besteht große Unsicherheit. Was kommt auf mich zu, wenn ein Fremder in die Wohnung kommt, um im Haushalt oder bei der Pflege zu unterstützen. Muss ich vorher aufräumen? Dann habe ich ja viel mehr Arbeit.
Ich muss meine privaten Räume Fremden gegenüber öffnen. Ich gebe Privatheit auf. Mein Tagesablauf wird gestört. Plötzlich gibt es Termine, die möglicherweise nicht immer passen. Ich könnte ja genau zu demselben Zeitpunkt einen Arzttermin haben. Diese ganzen Befürchtungen gehen durch den Kopf und machen den Schritt schwer, Hilfe anzunehmen. Vielleicht verzögern diese Gedanken auch den Zeitpunkt für Hilfe. Gestehen Sie sich zu, den Zeitpunkt selbst festzulegen, wann Unterstützung von außen für Sie möglich ist.
Wann Hilfe entlastet
Nicht selten wird der Unterstützungsbedarf vom Umfeld deutlich früher gesehen, als von den Betroffenen selbst. Sprechen Sie als Außenbetrachter ihre Beobachtungen an, stellen Sie mögliche Lösungen vor, und geben Sie Zeit. Hilfe wird nur dann wirklich als Entlastung und nicht als Störung wahrgenommen, wenn die Betroffenen selbst so weit sind, die Hilfe anzunehmen.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.07.2016 aktualisiert.