Parkinson: Tiefe Hirnstimulation für mehr Lebensqualität
Eine Studie macht Parkinson-Patienten Mut: Das Resultat einer deutsch-französischen Studie belegt, dass Betroffene mithilfe der Tiefen Hirnstimulation ihren Alltag in jeder Hinsicht wieder besser bewältigen können. Wenn Ihr Angehöriger unter Parkinson leidet, wäre diese Methode eventuell eine Möglichkeit, die belastenden Symptome bereits zu Beginn der Erkrankung zu reduzieren.
Wirksamkeit bei früher Anwendung der Tiefen Hirnstimulation
Eine angesehene medizinische Fachzeitschrift berichtete über eine Studie, die erfreuliche Resultate der Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson-Patienten vorlegt. Das operative Verfahren ist nicht neu, wurde aber bisher nur bei Patienten angewendet, die schon sehr lange unter der Krankheit litten, und bei denen die hohe Dosierung der Medikamente so heftige Nebenwirkungen hatte, dass diese nicht mehr auszuhalten waren.
Nun hat das deutsch-französische Team um Professor Lars Timmermann von der Kölner Universitätsklinik gemeinsam mit französischen Kollegen herausgefunden, dass eine möglichst frühzeitige Anwendung der Tiefen Hirnstimulation die Symptome der Erkrankung deutlich reduziert.
Weniger Medikamente und bessere Beweglichkeit
Die Patienten der Studie kamen nach der Tiefen Hirnstimulation wieder wesentlich besser im Alltag zurecht, konnten sich sicherer bewegen und brauchten weniger Medikamente. Da die Symptome nicht mehr so stark ausgeprägt waren, fühlten sich die Probanden deutlich besser, selbstsicherer und litten weniger unter der Tatsache, dass sie an Parkinson erkrankt waren.
So können Betroffene länger in ihrem Beruf tätig bleiben, was gleichzeitig mehr Lebensfreude bedeutet. Das Wohlbefinden der Probanden war erheblich besser als derjenigen, die zum Vergleich nur mit Medikamenten behandelt wurden. Auch die Krankenkassen profitieren von diesem Verfahren, da langfristig Kosten für Medikamente und Pflege gespart werden. Die Studie wurde in 16 Parkinsonzentren in Deutschland und Frankreich durchgeführt.
Die Tiefe Hirnstimulation ist nicht für jeden geeignet
Trotz dieses Mut machenden Ergebnisses ist diese Methode nicht für jeden Parkinsonpatienten geeignet, gibt Professor Timmermann zu bedenken. Jeder Patient hat seine persönliche Krankengeschichte, daher muss zunächst überprüft werden, ob eine Tiefe Hirnstimulation in Frage kommt oder nicht.
Wenn Ihr erkrankter Angehöriger an dieser Operation interessiert ist, lassen Sie sich zum Beispiel im Zentrum für Neurologie und Psychiatrie der Uniklinik Köln einen Termin geben. Bevor es zu einer Entscheidung für oder gegen die Anwendung des Verfahrens kommt, wird Ihr Angehöriger von einem ganzen Team gründlich untersucht und betreut. Auch die Familie wird bei dieser wichtigen Entscheidung mit einbezogen.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.03.2014 aktualisiert.