Pflegenoten: Kriterien
Pflegeheime werden anhand von 82 Einzelkriterien geprüft. Jedes einzelne Kriterium erhält eine Einzelbewertung anhand einer Skala von 0 bis 10 Punkten, wobei „0“ die schlechteste und „10“ die beste Bewertung ist. Die Skalenwerte werden nach einer Tabelle in Pflegenoten mit einer Stelle nach dem Komma umgerechnet.
Umrechnung der Skalenwerte in Pflegenoten
Die Umrechnung der Skalenwerte in die entsprechenden Pflegenoten erfolgt in folgender Art und Weise:
Bewertung | Skalenwert | Pflegenote |
Sehr gut | 10 – 8,7 | 1,0 – 1,4 |
Gut | 8,6 – 7,3 | 1,5 – 2,4 |
Befriedigend | 7,2 – 5,9 | 2,5 – 3,4 |
Ausreichend | 5,8 – 4,5 | 3,5 – 4,4 |
Mangelhaft | 4,4 – 0,0 |
Es gibt drei Typen von Kriterien bzw. Fragen: bewohnerbezogene und einrichtungsbezogene Kriterien sowie die Befragung der Bewohner.
Bewohnerbezogene Kriterien zur Bildung der Pflegenoten
Die Kriterien 1 bis 33, 36 bis 39 sowie 44 werden für jeden einzelnen in die Stichprobe einbezogenen Bewohner bewertet. Ist das Kriterium für den Bewohner erfüllt, wird der Skalenwert „10“ vergeben; ist es nicht erfüllt, wird es mit dem Skalenwert „0“ bewertet. Für alle zur Beurteilung des Kriteriums herangezogenen Bewohner wird der Mittelwert berechnet.
Einrichtungsbezogene Kriterien zur Bildung der Pflegenoten
Die Kriterien 34 und 35, 40 bis 43 und 45 bis 64 lassen nur eine Bewertung im Sinne von „erfüllt“ bzw. „nicht erfüllt“ zu; sind aber auf das gesamte Pflegeheim bezogen und daher nur einmal zu bewerten. In diesen Fällen können nur die Skalenwerte „10“ bzw. „0“ vergeben werden. Eine Mittelwertberechnung entfällt.
Bewohnerbezogene Kriterien zur Bildung der Pflegenoten
Die Kriterien 65 bis 82 der Bewohnerbefragung werden mit folgenden vier Bewertungsgraduierungen beurteilt:
- Immer (10)
- Häufig (7,5)
- Gelegentlich (5)
- Nie (0)
Für die Bewertungen zu jedem einzelnen Kriterium ist der Mittelwert für die Bewohner zu ermitteln, die die jeweilige Frage beantwortet haben.
Bewertung der Qualitätsbereiche zur Bildung der Pflegenoten
Für jeden der fünf Qualitätsbereiche wird als Bereichsbewertung das arithmetische Mittel der Punkte der einzelnen Kriterien des jeweiligen Qualitätsbereiches gebildet. Aus diesen Werten werden anhand einer Skalenwerttabelle die entsprechenden Bereichsnoten abgelesen, die dann im Transparenzbericht dargestellt werden. Sofern Kriterien nicht zutreffen und daher nicht bewertet werden, gehen sie nicht in die Berechnung der Bewertung des jeweiligen Qualitätsbereiches ein.
Gesamtbewertung zur Bildung der Pflegenoten
Für die Qualitätsbereiche 1 bis 4 wird als Gesamtbewertung das arithmetische Mittel der Punkte der Kriterien 1 bis 64 ausgewiesen. Aus diesem Wert wird anhand einer Skalenwerttabelle die entsprechende Gesamtnote abgelesen, die dann im Transparenzbericht dargestellt wird. Sofern Kriterien nicht zutreffen und daher nicht bewertet werden, gehen sie in die Berechnung der Gesamtbewertung nicht ein. Die Note für die Bewohnerbefragung wird separat ausgewiesen und geht nicht mit in die Gesamtnote ein.
Der Landesdurchschnitt zum Vergleich der Pflegenoten innerhalb des Bundeslandes
Um die Gesamtnote richtig einordnen zu können, wird hierzu auch ein Landesdurchschnitt in dem jeweiiligen Bundesland ermittelt und auf den Transparenzberichten dargestellt.
Fazit
Die Berechnung der Pflegenoten ist für Außenstehende sicher nicht ohne Weiteres nachvollziehbar. Dennoch ist es sinnvoll, die grundlegende Vorgehensweise bei der Bildung der Pflegenoten zu verstehen, um sie richtig einordnen zu können. Auch ist genau dieser Punkt, also die Art und Weise, wie die Pflegenoten berechnet werden, Ansatzpunkt für eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Thematik.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.07.2019 aktualisiert.