Praktische Tipps gegen Übelkeit
Wenn Sie die Ursache Ihrer bestehenden Übelkeit kennen und diese harmlos ist, können Sie sie meist selbst behandeln. Es stehen etliche Mittel und Maßnahmen zur Verfügung, mit denen Sie das lästige Symptom bekämpfen können. Was ist in welchen Situationen hilfreich?
Übelkeit bei Magen-Darm-Grippe
Bei einem Magen-Darm-Infekt ist meist ein Virus der Auslöser der Erkrankung. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind typische Symptome. Meist muss man sich mehrmals erbrechen, bis der Magen leer ist, aber selbst dann hält die Übelkeit oft weiter an. Das Ergebnis ist quälendes Würgen über Stunden hinweg. Versuchen Sie, trotzdem lauwarmen Kamillen- oder Fencheltee zu trinken, damit beim nächsten Erbrechen nicht nur Magensäure kommt, die die Schleimhäute in Speiseröhre, Rachen und Mund reizt. Da auch Tabletten oder Tropfen nicht im Magen bleiben, können Sie die Übelkeit am besten mit einem Antiemetikum wie Diphenhydramin-Zäpfchen lindern. Sie sind von verschiedenen Herstellern erhältlich und wirken zentral beruhigend, sodass sich die Überreizung bald reduziert.
Übel durch falsches Essen
Zu viel, zu fett oder durcheinander gegessen? Das drückt nicht nur auf den Magen, sondern produziert auch oft Übelkeit. Ein Schnaps hilft dagegen überhaupt nicht, denn dieser wird bevorzugt abgebaut und das Essen bleibt noch länger im Magen liegen. Besser wäre ein Artischockenextrakt, der speziell Fette gut aufbereitet. Auch Tropfen mit mehreren verdauungsfördernden Pflanzenextrakten, die Bitterstoffe enthalten (zum Beispiel in Iberogast), helfen dem Magen-Darm-Trakt, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Eine Dauerlösung ist dies nicht. Achten Sie auf ausgewogene, kleinere Mahlzeiten mit viel Salat und/oder Gemüse.
Zu viel Alkohol reizt den Magen
Wer gern häufig und viele alkoholische Getränke zu sich nimmt, muss mit einigen Beschwerden rechnen. Übelkeit nach einem alkohollastigen Abend ist zwar das geringste Problem, aber dennoch unangenehm. Der Wasser- und Mineralhaushalt des Körpers ist aus der Balance geraten und verursacht Kreislaufprobleme, die wiederum Übelkeit auslösen können. Zudem ist der Magen vom Alkohol gereizt. Trinken Sie viel Wasser, um sich wieder auszugleichen, und verzichten Sie auf Aspirin gegen Kopfschmerzen, wenn Ihr Magen rebellisch bleibt. Übermäßige Magensäure können Sie mit einer Tablette Omeprazol oder Pantoprazol eindämmen.
Häufige Nebenwirkung von Medikamenten: Übelkeit
Gehören Sie zu den Menschen, die unter einer oder mehreren chronischen Krankheiten leiden? Dann müssen Sie sicher auch einige Medikamente einnehmen. Viele schlagen auf den Magen oder verursachen Übelkeit. In so einem Fall sollten Sie sich vom Arzt ein Mittel verschreiben lassen, das nicht müde macht, zum Beispiel den Wirkstoff Domperidon. In der Schweiz, Frankreich und in Belgien ist das Medikament unter dem Namen Motilium ohne Rezept erhältlich. Als Lingual-Tablette wirkt es direkt über die Mundschleimhaut und muss nicht mit Wasser geschluckt werden.
Für den Magenschutz können vorbeugend Pantoprazol oder Omeprazol eingesetzt werden. Nehmen Sie die Tablette vor dem Frühstück und mindestens eine halbe bis eine Stunde vor den anderen Medikamenten. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt. Eventuell können Sie auch auf ein anderes Medikament ausweichen, das bei Ihnen keine Übelkeit auslöst.
Übelkeit auf Reisen
Einige Menschen müssen nur ein Transportmittel betreten und schon wird ihnen mulmig. Ob Ihnen bei Auto- oder Busfahrten, Bahn-, Schiffs- oder Flugzeugreisen übel wird: Sorgen Sie vor und nehmen Sie bereits vor Reiseantritt eine Tablette gegen Übelkeit ein. Enthält diese das bereits genannte Diphenhydramin, dürfen Sie selbst kein Fahrzeug steuern.
Wollen Sie abwarten, da Ihnen nicht immer schlecht wird, nehmen Sie ein Kaugummi (Superpep) mit dem übelkeitslindernden Wirkstoff Dimenhydrinat mit. Er wird direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen und wirkt schneller als eine Tablette, sodass Sie im Notfall bald Erleichterung bekommen sollten. Wenn Sie ein leichteres Mittel testen wollen, versuchen Sie es mit einem Ingwerextrakt (Zintona).
Auch der Duft von ätherischem Zitronenöl wirkt gegen Übelkeit. Geben Sie einen Tropfen auf ein Taschentuch und schnuppern Sie ab und zu daran.
Übelkeit mit anderen Symptomen
Wenn die Übelkeit aufgrund anderer Probleme auftritt, sollten Sie immer einen Arzt konsultieren. Gerade bei Schwindel oder in der Schwangerschaft muss zunächst untersucht werden, wodurch die Übelkeit ausgelöst wird. Auch bei nervösen Störungen lassen Sie sich besser von einem Facharzt helfen, denn die Behandlung erfordert mehr als nur ein Mittel gegen Übelkeit. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, bei weiteren Symptomen neben der Übelkeit eine genaue Untersuchung machen zu lassen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen oder rechtzeitig zu entdecken.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.04.2015 aktualisiert.