Tipps für Senioren zur Vermeidung von Verletzungen im Alltag
Jährlich ereignen sich etwa 2,7 Millionen Unfälle im Haushalt. Überwiegend sind Menschen über 65 betroffen. Aus dieser Altersgruppe sterben etwa 5000 Menschen im Jahr an Folgen der Verletzungen. Für andere Personen bedeuten Sturzfolgen Pflegebedürftigkeit und bleibende Behinderungen. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) gibt Ratschläge zur Unfallvermeidung im Alltag.
Verschlechterung von Wahrnehmungsfähigkeit und körperlicher Stabilität im Alter
Im Alter lassen Hör- und Sehfähigkeit nach. Durch Muskelabbau verschlechtert sich die körperliche Stabilität. Hinzu kommen Gleichgewichtsstörungen und Schwindel als Folge von Medikamentennebenwirkungen oder Vorerkrankungen. In vielen Fällen werden dadurch Gefahren im Straßenverkehr oder im Haushalt nicht frühzeitig wahrgenommen oder unterschätzt. Sturzfolgen bedingen für ältere Menschen häufig bleibende Behinderungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit.
Stürze im Alter Thema auf dem Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie DKOU 2013
Der Kongress für Unfallchirurgie und Orthopädie in Berlin befasst sich in diesem Jahr besonders mit dem Thema Sturz und Sturzfolgen im Alter. Besonders hüftgelenksnahe Frakturen wie ein Oberschenkelhalsbruch können für Menschen über 85 Jahre sogar tödlich enden, berichtet Professor Dr. med. Florian Gebhard der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie DGU. 25 bis 30% der Betroffenen versterben laut Gebhard innerhalb des ersten Jahres nach der Verletzung an den Folgen.
Körperliche Fitness hilft bei Vermeidung von Sturzverletzungen
Professor Dr. Gebhard empfiehlt, besonders im Alter Wert auf körperliche Fitness zu legen. Gut ausgebildete Muskeln schützen Knochen und Gelenke und helfen, sich im Falle eines Sturzes besser abzufangen. Regelmäßige Spaziergänge und Muskelaufbautraining seien dazu geeignet. Auch helfen Ballsportarten, die Reaktionsfähigkeit zu verbessern.
Tipps der DGU zur Unfallvermeidung im Haushalt
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie hat 10 Tipps zusammengestellt, um das Unfallrisiko besonders für ältere Menschen im Haushalt zu senken:
- Verzichten Sie auf dicke Teppiche und ähnliche Stolperfallen. Lassen Sie keine Gegenstände auf dem Fußboden liegen. Auch Kinder sollten lernen, dass sie besonders auf Ordnung achten müssen, wenn sie die Großeltern besuchen.
- Wenn Sie Teppiche nicht entfernen wollen, sichern Sie diese mit doppelseitigem Klebeband gegen Verrutschen.
- Machen Sie Treppen oder glatte Böden mithilfe von Teppichfliesen rutschsicher.
- Kennzeichnen Sie die erste und letzte Stufe von Treppen im Haus.
- Achten Sie auf gute Beleuchtung.
- Wischen Sie Wasserlachen im Bad direkt auf.
- Kleben Sie selbsthaftende Antirutschbeläge auf Fliesen und in die Dusche oder Badewanne.
- Bringen Sie an der Badewanne, Dusche und an der Toilette Haltegriffe an.
- Sorgen Sie für eine Sitzgelegenheit in der Dusche bei möglichen Schwindelanfällen oder Gleichgewichtsstörungen.
- Achten Sie auf Qualitätsmängel oder Defekte an Leitern oder Klapptritten. Vermeiden Sie Überkopf-Arbeiten.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 24.10.2014 aktualisiert.