Was tun, wenn sich der Angehörige im Pflegeheim nicht wohlfühlt?
Mit großer Sorgfalt und mit dem Einverständnis Ihres Vaters haben Sie für ihn ein gutes Pflegeheim ausgesucht. Seitdem er dort wohnt, klagt er ständig, dass er sich nicht wohl fühlt. An allem hat er etwas auszusetzen und nichts scheint mehr zu passen. Wie können Sie darauf reagieren?
Vater ist plötzlich mit dem Pflegeheim unzufrieden
Ein passendes Pflegeheim zu finden, das möglichst nah bei Ihrem Zuhause liegt, ist nicht immer ganz einfach. Sie hatten Glück und haben einen schönen Heimplatz für Ihren pflegebedürftigen Vater gefunden. Er war bei der Besichtigung dabei und hat die Auswahl mitgetroffen. Sie waren froh, dass alle mit der neuen Situation zufrieden waren, doch plötzlich jammert Ihr Vater, dass er wieder nach Hause will. Auch Ihre Stimmung senkt sich deutlich gegen Null und Sie fragen sich, ob Sie einen Fehler mit dieser Entscheidung gemacht haben. Um das Problem lösen zu können, sollten Sie die Situation systematisch untersuchen.
So stellen Sie die Fragen richtig
Sprechen Sie in Ruhe und an einem guten Tag mit Ihrem Vater. Fragen Sie ihn, was ihm missfällt. Kann er keine konkreten Angaben machen, gehen Sie einzelne Punkte mit ihm durch, die Probleme bereiten könnten. Stellen Sie ihm jedoch keine Suggestivfragen, sondern fragen Sie so:
- Gefällt Dir Dein Zimmer?
- Schmeckt Dir das Essen?
- Sind die Pfleger nett zu Dir?
- Haben sie Zeit für Dich?
- Wie schnell kommt jemand, wenn Du rufst oder klingelst?
- Wie geht das Personal mit Dir um?
- Funktioniert die Körperpflege?
- Nimmst Du am Unterhaltungsprogramm teil?
- Was macht Dir besonders viel Spaß?
Wenn einzelne oder alle Fragen negativ beantwortet werden, haken Sie nach, was genau Ihrem Vater nicht gefällt und fragen Sie, ob es auch etwas Gutes in dem Heim gibt. Oft findet sich dann doch mehr als gedacht. Schreiben Sie sich die Fragen und Antworten auf, um sich hinterher einen objektiven Überblick zu verschaffen. Manchmal sind es nur wenige Dinge, die nicht nach dem Geschmack des Pflegebedürftigen sind, was ihm aber so viel erscheint, das „alles“ schlecht ist.
Tauschen Sie sich mit dem Pflegepersonal aus
Sind tatsächlich nur ein oder wenige Aspekte zu beanstanden, teilen Sie es den zuständigen Fachkräften und der Heimleitung mit und erkundigen Sie sich, wie sich die Bedürfnisse und Wünsche Ihres Angehörigen erfüllen lassen. Besprechen Sie Ihr Anliegen sachlich, freundlich und konstruktiv, damit die Pflegekräfte sich motiviert fühlen, die Bedingungen für den Pflegebedürftigen zu verbessern.
Zeit zur Eingewöhnung berücksichtigen
Halten Sie Ihrem Angehörigen vor Augen, dass es eigentlich nur wenige Aspekte sind, die ihn stören und überlegen Sie gemeinsam, wie man sie verbessern könnte, sodass er sich wohl fühlen kann. Entstehen Schwierigkeiten kurz nach dem Umzug, erklären Sie Ihrem Vater, dass er sich Zeit zum Eingewöhnen geben muss. Schließlich ist alles neu für ihn und gerade älteren Menschen fällt es oft schwer, sich umzugewöhnen. Reden Sie ihm gut zu, indem Sie die Vorteile für ihn unterstreichen. Sollte sich die Stimmung Ihres Vaters nicht bessern, fragen Sie beim Pflegepersonal nach, ob sie den gleichen Eindruck haben. Manchmal äußern sich die Heimbewohner nur Ihren Verwandten gegenüber negativ, um ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen. Stellt sich jedoch heraus, dass das Heim doch nicht das Richtige für Ihren Vater ist, sollten Sie sich in Ruhe nach einem anderen umschauen.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.08.2015 aktualisiert.