Wenn der Alltag durch Koordinationsprobleme zur unüberwindbaren Hürde wird
Im weiteren Verlauf der Krankheit wird die Fähigkeit sich zu bewegen immer mehr abnehmen. Meist äußert sich das in Phase zwei durch Koordinationsschwierigkeiten im Umgang mit Messer und Gabel. Gehen und die abnehmende Fähigkeit sich aufrecht zu halten, werden zunehmend zum Problem.
Alle Vorgänge, die eine Koordinationsleistung des Gehirns verlangen, werden zunehmend zum Problem. Koordination bedeutet für das Gehirn eine Höchstleistung, denn es muss mehrere koordinative Fähigkeiten aufeinander abstimmen, um vielleicht nur eine einzige Aufgabe zu erledigen. Zudem müssen die Abläufe in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden. Ob es sich dabei um organisatorische Prozesse handelt oder motorische Bewegungsabläufe, ist zunächst gleichgültig. Denn beide verlangen die zielgerichtete Koordination.
Bei Ihrem Angehörigen werden Ihnen diese Schwierigkeiten auch auf beiden Ebenen begegnen. Ob es nun die Schuhe sind, die der erkrankte Angehörige nicht mehr zu binden vermag, weil er den Ablauf und die Bewegungen nicht mehr richtig koordinieren kann oder ob es die Jacke ist, die er falsch herum anzieht: Sie werden im Verlauf der Krankheit viele verschiedene Koordinationsschwierigkeiten feststellen.
Koordinationsstörungen wirken sich auf das Essverhalten aus
Eine ganz bekannte Koordinationsstörung beim Alzheimer-Demenz-Patienten ist die, bei der der Angehörige Nahrung in den Mund nimmt, aber nicht schluckt. Diese Koordinationsstörung ist auch häufig für eine starke Gewichtsabnahme verantwortlich. Daher sollten Sie beim Essen immer in der Nähe Ihres Angehörigen sein, um ihn an das Schlucken zu erinnern und die Menge der Nahrungsaufnahme kontrollieren zu können.
Was tun gegen Koordinationsschwierigkeiten?
Leider ist es sehr schwierig, etwas gegen die Koordinationsschwierigkeiten zu unternehmen. Allerdings können Sie von Beginn der Krankheit an versuchen, die Selbstständigkeit Ihres Angehörigen zu unterstützen. Je weniger Sie ihm völlig abnehmen und je mehr Sie ihn, wenn auch mit Hilfestellung, selbst erledigen lassen, desto länger können Sie die Koordinationsstörungen verzögern. Dabei sollten Sie natürlich auf das angemessene Maß der Hilfestellung achten und das Frustrationspotenzial möglichst niedrig halten.
Außerdem können Sie mit dem Physiotherapeuten Ihres Vertrauens Kontakt aufnehmen. Dieser kann ein individuell abgestimmtes Programm mit entsprechenden Übungen zusammenstellen und mit Ihrem Angehörigen gemeinsam durchgehen. Sprechen Sie auch mit Ihrer Krankenkasse und klären Sie, welche Kosten von ihr übernommen werden können.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.03.2014 aktualisiert.