Wie wird ein Pflegetagebuch ausgefüllt?
Sie pflegen Ihren Angehörigen und sollen auch noch ein Pflegetagebuch führen? Keine Sorge, Sie müssen ein solches Dokument nur dann ausfüllen, wenn Sie eine Pflegestufe für den Pflegebedürftigen beantragen wollen. Sieben Tage lang beschreiben Sie darin Ihre Pflegetätigkeiten.
Wichtig für die Pflegeeinstufung: Das Pflegetagebuch
Wenn Ihr Angehöriger in eine Pflegestufe eingeordnet werden soll, kommt der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) und macht sich ein Bild von der Verfassung des Patienten. Da man in der kurzen Zeit keinen vollständigen Eindruck bekommen kann, müssen Sie berichten, welche Unterstützung und Pflege Ihr Angehöriger benötigt. Eine ungefähre Einschätzung reicht dabei nicht aus, denn manche Tätigkeiten kommen einem länger oder kürzer vor, als sie tatsächlich sind. Mithilfe eines Pflegetagebuchs können Sie exakt festhalten, was Sie geleistet haben und welche Fähigkeiten Ihres Angehörigen eingeschränkt sind.
Erster Tag des Pflegetagebuchs
Der erste Tag des Pflegetagebuchs muss ausführlicher beschrieben werden, da Sie dort alle Tätigkeiten angeben müssen, die zeitlich anerkannt werden. Dazu gehören Aufstehen und Zubettgehen, Umlagern bei Bettlägerigen, An- und Auskleiden, die Körperpflege sowie Zähneputzen und weitere Mundpflege, Kämmen, Rasieren, Zurechtschneiden und Anreichen der Nahrung oder Unterstützung beim Essen, Hilfe bei Blasen- und Darmentleerung und Gänge außer Haus, die nicht vermeidbar sind. In Stichworten tragen Sie nun ein, welche anerkannten Pflegetätigkeiten Sie durchgeführt haben sowie den Beginn und das Ende der Tätigkeit. Am Ende der Zeile tragen Sie die Dauer ein. Am Schluss können Sie weitere kleinere Tätigkeiten hinzufügen, die Sie möglicherweise vergessen haben zu erwähnen.
Geringerer Aufwand für die folgenden Tage
Die Seitenanzahl für den folgenden Tag verringert sich schließlich bis auf zwei Seiten pro Tag, da Sie regelmäßige Pflegetätigkeiten, die täglich vorkommen, nicht immer neu beschreiben müssen. Am Schluss werden die gesammelten Daten ausgewertet. Zunächst addieren Sie die Pflegetätigkeiten, die nur gelegentlich vorkommen, wie zum Beispiel aufwändige Reinigungsarbeiten durch Kot oder Urin des Pflegebedürftigen, Arztbesuche oder Gänge zur Apotheke, wobei hier Sie hier nur die Zeit festhalten dürfen, die Sie für die Wege brauchen, nicht jedoch für Wartezeiten beim Arzt etcetera. Dazu kommen die Pflegezeiten der sieben Tage. Die Summe wird dann in Minuten umgewandelt und durch sieben geteilt. So erhalten Sie die durchschnittliche Pflegedauer pro Tag.
Behalten Sie das Original des Pflegetagebuchs
Halten Sie dieses Pflegetagebuch bereit, wenn der MDK ins Haus kommt. Falls er Ihre Eintragungen mitnehmen möchte, geben Sie ihm eine Kopie Ihrer Aufzeichnungen. Das Gleiche gilt für die Krankenkasse. Behalten Sie immer Ihr Original, damit Sie weitere Kopien machen können.
Verfasst von: Curendo-Redaktion. Auch wenn wir uns bemühen, dass der Inhalt dieses Blogs immer auf dem neuesten Stand ist, spiegeln die Artikel immer den Stand zum Datum der Aktualisierung wieder. Dieser Artikel wurde zuletzt am 09.04.2015 aktualisiert.